Altenpfleger-Ausbildung: Etwas Besonderes zu unserer Gesellschaft beitragen
Geschrieben von Daniel Rautenberg am 9. März 2016
Kategorien: Allgemein, Karriere, Pflege
Ein Interview mit Kenneth, unserem Azubi in der examinierten Altenpfleger-Ausbildung
Schule – und dann? Für viele Jugendliche ist das eine wirklich schwere Frage. Was entspricht meinen Stärken, macht Spaß und ist in zehn Jahren immer noch ein wichtiger Beruf? Auch Kenneth wusste erst einmal nicht, wohin die Reise gehen sollte. Jetzt ist er einer von acht Azubis bei der Jedermann Gruppe – und macht eine Ausbildung zum examinierten Altenpfleger.
Damit liegt der 19-Jährige voll im Trend: Die Zahl der Beschäftigten in der Altenpflege hat sich in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt, rund 194.000 Altenpflegerinnen und Altenpfleger sind zur Zeit beschäftigt. Männer findet man in diesem Bereich allerdings eher wenige – deswegen ist Kenneths Weg doch nicht ganz so gewöhnlich. Wir haben ihn zu seiner Ausbildung und seiner Berufswahl interviewt.
Hallo Kenneth! Du hast vor deiner Ausbildung zum examinierten Altenpfleger bei der Jedermann Gruppe bereits Praktika in einer Kita und bei einem ambulanten Pflegedienst gemacht. Wusstest du schon früh, dass du im sozialen Bereich arbeiten möchtest?
Nein, ich hatte bis zur 9. Klasse wenig Vorstellung davon, was ich nach der Schule machen möchte. Dass es ein sozialer Beruf sein sollte, war mir relativ früh klar, schon in der 7. Klasse.
Nur wusste ich dann nicht recht, in welche Richtung es gehen soll – also eher zur Pädagogik und Betreuung oder doch zur direkten Pflege. Im Laufe meiner Erst-Ausbildung habe ich mich dann für die direkte Pflege entschieden.
Was reizt dich an der Arbeit in der Pflege?
Es ist weniger ein Reiz als vielmehr das Verlangen, etwas Besonderes zu unserer heutigen Gesellschaft beizutragen.
Und wieso hast du dich für den Beruf Altenpfleger entschieden?
Mich hat bei meinem Praktikum der Umgang mit den Bewohnern beeindruckt.
Auch der Zusammenhalt und die Kommunikation der Mitarbeiter war für mich einmalig. Im Vordergrund steht immer eines: das Wohl des Bewohners.
Was macht deiner Meinung nach einen guten Altenpfleger bzw. eine gute Altenpflegerin aus?
Die gute Mischung aus gesundem Menschenverstand, Humor, Belastbarkeit, Empathie und Akzeptanz.
Warum hast du dich bei der Jedermann Gruppe beworben?
Die Jedermann Gruppe wurde mir bei meinen Nachforschungen über einen Ausbildungsplatz immer wärmstens ans Herz gelegt. Ich habe sowohl Verwandte, die dort ihre Ausbildung gemacht haben, als auch Bekannte, von denen ich nur positive Dinge gehört habe.
Wie gefällt dir die Altenpfleger-Ausbildung bislang?
Bislang ist die Ausbildung sehr spannend! Ich lerne jeden Tag im praktischen und theoretischen Bereich dazu. Die Fachkräfte nehmen sich viel Zeit, mir Dinge genau zu erklären, mich anzuleiten und mich auf Neues vorzubereiten. Am besten gefällt mir die Abwechslung in der Kurzzeitpflege, aber natürlich ist auch die Kommunikation unter den Mitarbeitern großartig.
Gibt es auch etwas, das erstmal schwierig war?
Das Arbeiten an sich hat sich für mich als kleine Herausforderung dargestellt, nach 12 Jahren Schule bedarf es doch ein paar Tage zum Eingewöhnen. Aber natürlich ist das mittlerweile kein Problem mehr für mich.
Männer sind in der Pflege ja leider viel weniger vertreten als Frauen. Was denkst du darüber? Wurdest du schon mal mit Vorurteilen konfrontiert?
Vorurteilen bin ich bislang eher weniger begegnet. Während meines Praktikums in der Ambulanz kam es manchmal vor, dass die weiblichen Patienten mir als männlichem Pfleger nicht so viel zugetraut haben. Da muss man den älteren Menschen dann ihren Willen lassen und eine Kollegin holen – obwohl wir Männer natürlich die gleichen Kompetenzen haben! Jeder im meinem Umfeld spricht mir für diesen Beruf aber seinen größten Respekt aus und findet es toll, dass ich ihn ergriffen habe – seien es Freunde und Familie oder andere Bekannte.
Was wünscht du dir für die Zukunft?
Ich wünsche mir für die Zukunft des Berufes noch mehr Anerkennung und Toleranz von den Menschen, gerne auch noch mehr männliche Auszubildende. Für mich persönlich ist es wichtig, die 3 Jahre unbeschadet und erfolgreich zu überstehen!