Rainbow Alpakas – Liebe auf den ersten Flausch
Geschrieben von am 8. November 2022
Kategorie: Allgemein
Dass Tiere bei Menschen Glücksgefühle auslösen können, dass sie entspannen und erfreuen, das ist durch Studien belegt. Deshalb gibt es beispielsweise auch Therapiehunde – und in bzw. an unserem Hospiz haust auch unsere Hospizkatze Julchen.
Wirklich nicht alltäglich – und sowohl in der Pflege als auch im Privathaushalt kaum anzutreffen – sind allerdings Alpakas.
Dabei eignen sich die Kamele (ja, Alpakas sind Kamele – lag irgendwie nahe, aber jetzt weißt Du's genau!) durch ihre beruhigende Art, ihr herziges Aussehen und ihr weiches Fell hervorragend dafür, pflegebedürftigen Menschen eine gehörige Portion Flausch in ihren Alltag zu bringen.
Und das ist es auch genau, was die Alpakas von "Rainbow Alpakas" tun – mitunter auch in unserem Hospiz und unseren WGs für Menschen mit Demenz. Darüber haben wir mit Alpakabesitzer Lutz Ladewich gesprochen.
Wie kam es zu den Alpakas?
Auch Lutz und seine Familie hatten nicht wirklich geplant, Alpakas mit der Pflege in Kontakt zu bringen. Angeschafft hatten sich die Hofbesitzer die Tiere rein privat, weil sie sich einfach in sie verguckt hatten und den eigenen Stresspegel ein wenig senken wollten.
Denn der Umgang mit Alpakas erfordert Entschleunigung, Entspannung und Ruhe. Und dass das funktioniert hat, sieht man zum Beispiel daran, dass aus den 2 oder 3 Tieren auf dem Hof mit der Zeit stolze 15 geworden sind.
Und dann sind immer mehr Leute zu ihnen gekommen und haben gefragt, ob sie die Alpakas auch angucken und streicheln dürften. Als dann auch noch ein Pflegedienst diese Anfrage gestellt hat, waren die Weichen für die Alpakabesuche gestellt.
Alpakas – die perfekten Therapietiere?
Wenn man an Tiere in der Pflege denkt, hat man sofort den besten Freund des Menschen im Kopf – den Hund. Wieso also Alpakas? Aus verschiedenen Gründen:
Zunächst einmal sind Alpakas sehr neugierig und unvoreingenommen. Wenn man aber gestresst oder zu fordernd an ein Tier herantritt, wird das Alpaka das merken und Abstand halten. So muss man also erst einmal selbst zur Ruhe kommen, um mit den Alpakas in Kontakt zu treten.
Aber genau hierin liegt auch das Besondere: Grundsätzlich wollen Alpakas eher weniger vom Menschen angefasst werden. Ist man aber zur Ruhe gekommen, locker geworden, fassen die Alpakas auch Zutrauen, kommen näher und lassen sich streicheln. Dieses Loslassen und Runterkommen bekommt man in Gegenwart der Alpakas allerdings wirklich gut hin.
Und damit fängt das Erlebnis "Alpaka" dann richtig an.
Flausch, der Erinnerungen weckt
Die Freude beim Kontakt mit den Alpakas kann man den Menschen am Gesicht ablesen: Sogar bettlägerige Menschen versuchen dann auch mal, den Arm zu heben, einfach um den Tieren näher zu sein.
Bei vielen Menschen wecken die Alpakas Erinnerungen, von denen sie Lutz dann gerne erzählen: Daran, wie es früher auf dem eigenen Hof zuging, wie es war, als Kind Tiere zu streicheln, mit ihnen zu arbeiten, mit ihnen in der Natur zu sein.
Lutz hält sich bei diesen Begegnungen eher im Hintergrund – er achtet darauf, dass die Tiere sich wohl fühlen und dass sie nicht unruhig werden. Vor allem geht es um den Dialog zwischen den Menschen und den Alpakas.
Denn ein solcher Alpakabesuch ist nicht mit einem Besuch im Zoo vergleichbar. Da wird nicht nur angeschaut, kurz gestreichelt und dann weitergegangen. So geht das mit einem Alpaka nicht – und das ist auch gleichzeitig der Schlüssel dafür, dass die Tiere so eine großartige Wirkung auf Menschen haben. Lässt man sich auf sie ein, kommt man selbst zur Ruhe, dann wird die Begegnung mit dem Alpaka einfach ein zauberhaftes, flauschiges Erlebnis, das einem eine Menge Freude in den Alltag bringt.