Überforderung bei der Pflege von Menschen mit Demenz
Geschrieben von Sebastian Schulz am 3. Februar 2020
Kategorien: Demenz, Tagespflege
Die Aktivierung von Menschen, die an Demenz erkrankt sind, gestaltet sich oft schwierig für pflegende Angehörige. Viele wissen nicht, wie man mit der Krankheit umzugehen hat. Am Anfang wollen sie es nicht wahrhaben und am Ende sind sie einfach überfordert.
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Wer möchte seine Angehörigen nicht gern zu Hause pflegen, und das am liebsten bis zum Schluss?
Geht es um Hilfsangebote, denken die meisten Angehörigen an ein Heim zur Unterbringung der Eltern bzw. Großeltern. Dabei gibt es noch ganz andere Möglichkeiten, die Pflege bestmöglich für alle Beteiligten zu machen.
Betreuungsmöglichkeiten für Menschen mit Demenz
Zum einen bietet die Tagespflege in der Woche von 07:00 bis 16:00 Uhr für die Angehörigen eine große Entlastung. Ich denke da speziell an Kinder, die ihre Eltern pflegen und einfach noch ihr ganz normales Leben führen müssen. Arbeit, eigene Kinder, etc. das alles geht wirklich nur schwer, wenn man mit dem Kopf bei den Eltern ist.
Die andere Möglichkeit ist eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz. Für mich persönlich (das sage ich nicht, weil ich aus dem Bereich komme) die beste Möglichkeit für eine angemessene Betreuung für Menschen mit Demenz. Die Pflege ist über 24h gewährleistet, die Pflegekräfte vor Ort haben jahrelange Erfahrung im Umgang mit den Menschen und die Angehörigen können zu jeder Zeit ihre Liebsten besuchen und mit ihnen auch etwas unternehmen.
Meistens ist diese Freude für die Erkrankten unbezahlbar, jedenfalls sagen das die Mimik und Gestik.
Betreuung für Menschen mit Demenz
Oft ist die Betreuung zuhause nicht mehr möglich. Dafür stehen unsere Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz in Brandenburg an der Havel zur Verfügung, in denen die Bewohner fürsorglich und professionell betreut werden.
Menschen mit Demenz aktivieren
Jeder, der anfangs damit in Berührung kommt, empfindet es als schwer, ältere, kranke Menschen zu pflegen und sich mit ihnen zu beschäftigen. Dabei ist es eigentlich ganz einfach, wenn man sich länger damit beschäftigt. Man glaubt, man müsste viel aus der Vergangenheit nahebringen, doch was macht man, wenn genau dieses „Buch der Erinnerung“ gerade umgefallen ist und die Erinnerung an gemeinsame Spieleabende einfach nicht zu greifen ist?
Man kann Karten spielen (Skat, Mau Mau, Romme,) und das auch, obwohl sie es früher vielleicht gar nicht konnten.
Kreuzworträtsel, lösen auch wenn manchmal unerklärliche Dinge dabei raus kommen.
- Bilder von früher anschauen und Fragen dazu stellen
- Spaziergänge unternehmen (Frische Luft tut jedem gut)
- Lieder singen
- Gemüse putzen für das gemeinsame Mittagessen
- Einfach aus der Situation heraus Dinge unternehmen
Es gibt viele Kleinigkeiten, die den Leuten in bestimmten Situationen weiterhelfen und zur Geborgenheit beitragen.
Das alles sind Dinge, die man unternehmen kann, doch das allerwichtigste ist, geben Sie Ihrem Angehörigen Zeit und Nähe mit Ihnen, denn das ist unbezahlbar. Und auch wenn es Ihnen mal schwer fällt, für den Betroffenen ist es das Größte.