Die Corona-App – Antworten auf die häufigsten Fragen
Geschrieben von Johannes Schleicher am 18. Juni 2020
Kategorie: Allgemein
Sollte man sich die App installieren? Ja, auf jeden Fall. Das vorab in aller Deutlichkeit.
Wenn du deine Postleitzahl bei OBI angibst, gibst du mehr Daten weiter als mit der App.
Wir verstehen aber auch, dass es Bedenken gibt. Um diesen Bedenken zu begegnen, haben wir hier die Antworten zu den häufigsten Fragen zur Corona-App.
Die Corona-App in aller Kürze:
- Die App funktioniert umso besser, je mehr Leute sie installiert haben
- Die App kann bisher unentdeckte Infektionsketten erkennen
- Die App speichert keinerlei persönliche Daten
1. Was soll die App bringen?
Die App soll Infektionsketten unterbrechen – vor allem solche, die man ohne App nicht identifizieren konnte: Ansteckungen in der U-Bahn oder in Supermärkten zum Beispiel.
Dazu merkt sich die App, in wessen Nähe du dich länger aufgehalten hast. Wenn sich herausstellt, dass jemand, dem du nahe gekommen bist, sich infiziert hat, wirst du benachrichtigt.
2. Wie merkt sich die App, mit wem ich Kontakt hatte?
Klingt erstmal nach der Speicherung von persönlichen Daten. Ist aber nicht so. Per Bluetooth wird der Abstand zu anderen Geräten mit der App erfasst, bei engen Kontakten auch die Dauer.
Das geht mit einer anonymen, regelmäßig wechselnden Nummer, die zwischen den Handys ausgetauscht wird.
3. Also speichert die App doch etwas?
Die App speichert anonyme, zufällig erstellte Nummern. Sie speichert keine Standortdaten, sie speichert keine persönlichen Daten.
- Die App weiß nicht, wer sich wo aufhält
4. Warum will die App Zugriff zu meinem Standort?
Unter Android erfragt die App den Gerätestandort. Das muss sie tun, damit Bluetooth Geräte in der Nähe finden kann. Und nur so funktioniert die App. Der Standort wird dabei nicht abgefragt und auch nicht gespeichert. iOS-Geräte erfragen den Standort nicht.
5. Das klingt nicht wirklich glaubhaft. Wer hat das überprüft?
Der Quellcode der App wurde öffentlich gemacht. Damit kann jeder Entwickler sich komplett ansehen, wie die App gebaut ist. Findet er etwas Bedenkliches, kann er das Entwicklerteam der Corona-App benachrichtigen. Sogar der Chaos Computer Club (CCC) hat an der App "nichts zu meckern".
Expertenmeinungen zufolge tut die Corona-App also das, was sie behauptet, und nicht mehr.
6. Kann der Staat die App zum Überwachen nutzen?
Nein. Es werden keine persönlichen Daten erhoben, der Code ist für alle einsehbar. Das kann die App nicht leisten.
Die anonymisierten Nummern, die die App speichert, erlauben keinerlei Rückschlüsse auf die Person.
7. Kann mein Handy durch die App leichter gehackt werden?
Prinzipiell ja. Jede App stellt ein neues Sicherheitsrisiko dar. Das heißt aber auch, dass die Corona-App dein Handy nicht unsicherer macht als die Chefkoch-App, Candy Crush oder Youtube.
Darüber hinaus haben Hacker nichts von den Daten, die die App ihnen bietet, da diese nur aus anonymen Nummern bestehen.
8. Woher bekomme ich die App?
Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.rki.coronawarnapp
iOS: https://apps.apple.com/de/app/corona-warn-app/id1512595757